Seeigel-Zusammenspülung

Text und Foto von Klaus Vöge

zusammenspuelungIm Frühjahr 1992 machte ich mit Sammlerfreunden eine Exkursion nach Stevns Klint, Dänemark Wir gingen in Hojerup an der Kirche die steile Treppe hinunter und kletterten über die Felsen in Richtung Süden. An einem großen Überhang fand ich einen Brocken Bryozoenkalk in der Brandung, Größe ca. 25 x 20 x 40 cm, Gewicht nass ca. 15 - 20 kg. Zu sehen waren einige Bruchkanten von Seeigeln. Meine Überlegung: Schleppt man so etwas mit? Nein, viel zu schwer.

Also nahm ich den Hammer und schlug einfach drauf. Der Stein teilte sich in der Mitte. Auch an der Bruchstelle waren mehrere Bruchkanten von Seeigeln zu sehen. Also packte ich den Brocken, der ja "nur noch" 8 - 10 kg wog, ein, und schleppte ihn über die Felsen und die steile Treppe hinauf. Erst zu Hause stellte ich fest, dass rund um den Brocken die Bruchkanten der Seeigel zu sehen waren, also konnte ich davon ausgehen, dass eine ganze Lage von Seeigeln vorhanden ist. Wie geht man jetzt am besten vor? Nach Gesprächen mit mehreren Kollegen entschloss ich mich, den Block schichtweise von oben abzutragen, um so an die Seeigel heranzukommen. Als Werkzeug benutzte ich ein Messer zum Schaben, Nagel- und Zahnbürste sowie Nadeln. Die Überraschungen kamen jedoch erst ans Licht, als ich die Seeigelschicht erreicht hatte. Einen Seeigel nach dem anderen konnte ich freilegen. Die Kratzgeräusche, die auf Calzit hinwiesen, führten mich zu immer weiteren Funden. Mein schönster Fund ließ immer neue Überraschungen frei.

So präsentiert sich heute mein schönstes Stück: Gewicht 3,9 kg, Größe 24 x 18 cm. Es sind ca. 40 Seeigel: Echinocorys, Brissopneustes, Phymosoma, Platten von Cidaris, Stacheln von Tylocidaris, Cidaris, Phymosoma, Brachiopoden und Seelilienstängel. Obwohl fast alle Teile zerdrückt sind, macht die Masse der Fossilien dieses Stück zu einem interessanten Gesamtstück.